Geboren 1908 in Berlin, Deutschland. Gestorben 2000 in Paris, Frankreich.
Gisèle Freund ist eine der herausragenden Porträtfotografinnen des 20. Jahrhunderts, bekannt für einfühlsame Fotoreportagen und Porträts von Persönlichkeiten aus der Kunstwelt und den politischen Kreisen ihrer Zeit. Nach einem Soziologiestudium in Frankfurt ging Freund 1931 für ihre Doktorabeit nach Paris und beschloss später nicht nach Deutschland zurückzukehren. 1935 debütierte sie als Fotojournalistin mit einer Reportage über Arbeitslose in England. Berühmt wurde Freund in erster Linie mit (Farb-) Porträts von Künstlern und Schriftstellern in Paris; jene von James Joyce, André Malraux, Virginia Woolf wurden zu bleibenden Bildnissen. Während des Krieges lebte Freund in Buenos Aires im Exil, von 1947 bis 1952 in Mexiko-Stadt, von wo aus sie ausgedehnte Fotoexpeditionen in ganz Lateinamerika unternahm. 1947 wurde sie Mitglied der Fotoagentur Magnum. Anfang der fünfziger Jahre kehrte sie nach Paris zurück, wo sie ihre Porträtarbeit fortsetzte und sich in den sechziger Jahren zur Ruhe setzte. 1982 wurde sie in die französische Ehrenlegion aufgenommen.
Gisèle Freunds Arbeiten befinden sich in internationalen Sammlungen, wie u.a der Fotostiftung Schweiz; Sammlung Städel Museum, Frankfurt am Main, Deutschland; Peggy Guggenheim Collection, Venedig, Italien; J. Paul Getty Museum, Los Angeles, USA.