Geboren 1939 in Pittsburgh, USA. Gestorben 2019 in New York, USA.
Freedman arbeitete als Nightclub Musikerin und Werbetexterin bevor sie sich autodidaktisch mit der Fotografie auseinander setzt und infolgedessen ihr erstes fotografisches Projekt Old News: Resurrection City (1971) durchführte. Entsetzt über die Ermordung Martin Luther Kings Jr. reiste Freedman nach Washington D.C. und nahm an der Poor People’s Campaign teil, während der sie begann über Resurrection City, ein von Demonstranten gebautes Sperrholzhüttenlager, zu dokumentieren. Freedman verbrachte danach zwei Jahre mit dem Beaty-Cole Zirkus und zollte mit dem dazu erschienen Buch Circus Days (1975) der aussterbenden Lebensweise des Zirkusvolks ein Tribut. Zu ihren intensivsten Dokumentationen gehören unter anderen auch Firehouse (1977) und Street Cops (1982), in denen Jill Freedman intim die Tätigkeit der New Yorker Feuerwehr und Polizei, zu einer von New Yorks korruptesten Zeit, verfolgte.
Freedman, die freiberuflich für Illustrierte wie unter anderem Life, Time, Geo und New York Times Magazine arbeitete und deren Fotografien an die Arbeiten von André Kertész, Dorothea Lange und Cartier-Bresson erinnern, besitzt einen ebenso scharfen Humor wie Gefühl von Komposition und Stimmung. Es scheint, als ob Freedman von dem Bizarren, dem Unerwarteten und dem Unerklärlichen angezogen wird – der Einsamkeit des Einzelnen, der Geisterhaftigkeit des Zirkus und dem alltäglichen Mysterium der Strassen. So ist es oftmals schwer zu bestimmen, ob ihre Fotografien einer fröhlichen oder angsterregenden, einer vulgäreren oder charmanten Intention zugrunde liegen.
Freedmans Arbeiten befinden sich in internationalen Sammlungen, wie u.a. im Museum of Modern Art, New York, USA; International Center of Photography, New York, USA; George Eastman House, Rochester, USA; Smithsonian American Art Museum, Washington, D. C., USA; Museum of Fine Arts, Houston, USA; Bibliothèque Nationale, Paris, Frankreich.