Geboren 1933 in Zürich, Schweiz. Gestorben 2014 in Zürich.
René Burri studierte Grafik und Fotografie an der Zürcher Kunstgewerbeschule, u.a. bei Hans Finsler und Johann Itten. Er begann mit Dokumentarfotografie, war zeitweise als Kameraassistent tätig und eröffnete dann ein Studio mit Walter Binder. 1955 fotografierte er Touch of Music for the Deaf, eine Reportage über eine Musikpädagogin und ihre Arbeit mit Taubstummen Kindern, die im Life Magazine publiziert wurde und ihm zur Aufnahme in die Fotoagentur Magnum Photos verhalf.
Nach 1956 arbeitete er weltweit als Fotoreporter und reiste unter anderem durch Europa und Nahost sowie Lateinamerika, wo er ein Fotoessay über die Gauchos aufnahm, welches 1959 im Du Magazin gezeigt wurde. René Burri hielt die wichtigsten Ereignisse seiner Zeit fest, aber auch Alltags- und Strassenszenen sowie Porträts wichtiger Zeitgenossen. So fotografierte er unter anderem Künstler wie Pablo Picasso, Alberto Giacometti, Jean Tinguely und Le Corbusier. 1963 arbeitete er in Kuba und fotografierte dort Ernesto ‘Che’ Guevara während eines Interviews mit einem amerikanischen Journalisten. Das Porträt mit der Zigarre des berühmten Revolutionärs wurde weltweit bekannt.
Neben der Publikation seiner Reportagen und Fotoessays im Du und Life Magazine erschienen diese auch in weiteren wichtigen Zeitschriften und Magazinen wie Paris Match, Stern oder The New York Times. Neben seiner Schwarzweiss- und Farbfotografie drehte Burri mehrere Dokumentarfilme und wirkte bei der Gründung von Magnum Films mit. 1965 verbrachte er mehrere Monate in China und drehte den Film The Two Faces of China, welcher von BBC produziert wurde. Er eröffnete 1962 die Magnum Gallery in Paris.
1998 gewann er den Erich Salomon Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie und 2011 den Swiss Press Photo Lifetime Achievement Award für sein Lebenswerk. 2004 veranstaltete das Maison Européenne de la Photographie in Paris eine grosse Retrospektive seines fotografischen Werkes und 2020 präsentierte das Musée de l’Elysée die Einzelausstellung René Burri, l’explosion du regard.
