Geboren 1897 in Pawlowsk bei Sankt Petersburg, Russland. Gestorben 1990 in New York, USA.
Der Fotograf Roman Vishniac wurde als Sohn in eine wohlhabenden russisch-jüdischen Familie geboren, die 1920 wegen der Russischen Revolution nach Berlin auswanderte. Als Amateurfotograf ging er in den 1920er und 30er Jahren mit seiner Kamera auf die Straße, um seine Wahlheimat mit scharfsinnigen, oft humorvollen visuellen Kommentaren zu versehen, und experimentierte mit neuen und modernen Ansätzen für Bildausschnitt und Komposition. Er schuf einige der berühmtesten Bilder des jüdischen Lebens in Europa vor dem Holocaust und dokumentierte eine Welt, die bald verschwinden würde. Er dokumentierte auch den Aufstieg des Nationalsozialismus und die Nachwirkungen des Zweiten Weltkriegs. Von 1935 bis 1938, wurde er vom American Jewish Joint Distribution Committee (JDC), der damals größten jüdischen Hilfsorganisation der Welt, beauftragt, verarmte jüdische Gemeinden in Mittel- und Osteuropa zu fotografieren. 1941 kam er in New York an und eröffnete bald darauf ein Porträtstudio. Er begann daraufhin auch das Leben amerikanischer jüdischer Gemeinden und Einwanderer zu dokumentieren, und etablierte sich als Pionier auf dem Gebiet der Fotomikroskopie. 1947 kehrte Vishniac nach Europa zurück und dokumentierte die Ruinen von Berlin sowie die Bemühungen von Holocaust-Überlebenden, ihr Leben wieder aufzubauen.
Roman Vishniacs Arbeiten befinden sich in internationalen Sammlungen, wie u.a der Fotostiftung Schweiz; International Center of Photography, New York, USA; United States Holocaust Memorial Museum, Washington, DC, USA; San Francisco Museum of Modern Art, USA; J. Paul Getty Museum, Los Angeles, USA.