Geboren 1929 in Matsumoto City, Japan. Lebt und arbeitet in Tokio, Japan.
Als junge Künstlerin in New York schuf Kusama 1959 ihre ersten erstaunlichen Netzbilder, die vollständig von rhythmischen Wellenbewegungen kleiner gemalter Schleifen bedeckt sind. Das diesen Gemälden innewohnende philosophische Paradoxon – dass „Unendlichkeit“ innerhalb der willkürlichen Struktur einer Readymade-Leinwand quantifiziert und eingeschränkt werden könnte – in Verbindung mit den eher subjektiven und obsessiven Implikationen ihres Prozesses, unterscheidet diese Werke von der minimalistischen Abstraktion, die einige Jahre später die New Yorker Kunstszene beherrschen sollte. Der hypnotisierende, transzendente Raum der Netze wurde durch Kusamas eigene eindringliche psychosomatische Assoziationen zu ihren Gemälden noch verstärkt. In der Folge entwickelte sie weitere eindrucksvolle Werke, darunter die phallischen weichen Skulpturen Akkumulation, Sexbesessenheit und Zwangsmöbel, die sie später in grossformatige sensorische Umgebungen einbaute. Ab 1967 inszenierte sie provokante Happenings an verschiedenen Orten, von der New Yorker Börse über den Central Park bis zum Museum of Modern Art. Sie bemalte die Körper der Teilnehmer mit Polka-Punkten oder kleidete sie in ihre maßgeschneiderten Modedesigns ein und schuf damit situative Performances, die ihre innere künstlerische Welt mit äusseren Realitäten verschmolzen. In den frühen 1970er Jahren kehrte Kusama nach Japan zurück, wo sie begann, schockierend viszeralistische und surrealistische Romane, Kurzgeschichten und Gedichte zu schreiben.
Kusamas Arbeiten befinden sich in internationalen Sammlungen, wie u.a. im Museum of Modern Art, New York, USA; Los Angeles County Museum of Art, Los Angeles, USA; Walker Art Center, Minneapolis, USA; Tate Modern, London, Großbritannien; Stedelijk Museum, Amsterdam, Niederlande; Centre Pompidou, Paris, Frankreich; National Museum of Modern Art, Tokio, Japan.
