Die Idee zum Projekt in the blue fand ihren Anfang bei einer Exkursion der Künstlerin mit dem Architekten Marco Serra zu einem Aussichtsturm auf dem Gempen, einer Anhöhe in der Nähe von Basel. Der Ort gibt einen einzigartigen Blick auf ein eindrückliches Schauspiel der Natur frei, zwischen Zeit und Veränderung. Ein Ort, welcher mit seiner Aussicht seit jeher Menschen anzieht, ein Ort des Staunens, der Reflexion, aber auch ein Ort für Suizid. „Nichts ist offensichtlich, wenn man am Rand des Abgrundes steht. Der Blick erstreckt sich über den Jura, über Felder, Wald und Felsen. Ich schaue hinaus und stelle mir vor, wie sich das Land mit Wasser füllt und in ein weites Meer verwandelt. Wunderbar. Entschlossen. Die Welt reinigt sich, wäscht sich frei von Unerwünschtem und ordnet sich. Eine wichtige Arbeit entstand. Ich nenne sie: in the blue.“ – Angela Lyn

Frei von Dogma und Pathos und mit sorgfältigem Augenmerk für Einzelheiten malt Angela Lyn was sie sieht: Zedern, welche sich vor einem gnadenlosen Abgrund an Felsen klammern, blaue Erde, welche uns an unsere Zeitlichkeit erinnert, Raubvögel mit schweigendem Blick, ein Kind mit geschlossenen Augen, voller Vertrauen. Gesten, die uns auf die eine oder andere Weise sagen, dass das Leben weitergeht.

In einem neuartigen Ansatz gegenüber der heutigen Funktion einer Galerieausstellung geht Angela Lyn gemeinsam mit der Fabian & Claude Walter Galerie einen Schritt weiter und interagiert mit dem Publikum: being in the blue. In Gegenwart ihrer evokativen Bilder verwandelt die Künstlerin die Galerie zu einem Ort des Kontaktes. Teilnehmer werden eingeladen in eigenen Events – Workshops, Diskussionen, Performances – eine Antwort auf gemeinsam empfundene Herausforderungen der Gegenwart zu suchen.