LUZIA SIMONS
Vert Perpetuel
Die Ausstellung ist bis zum 20. August 2022 nach Vereinbarung geöffnet. Gerne können Sie uns kontaktieren, um einen Termin zu vereinbaren.
Luzia Simons erlangte durch eine eigens von ihr entwickelte, komplexe fotografische Technik internationale Bekanntheit. Das Verfahren des Scanogramms ist ein hochauflösender, bildgebender Prozess, welcher es der Künstlerin ermöglicht, Abbildungen ohne einen in der Fotografie üblichen zentralen Blickwinkel oder Fokus zu erzeugen. Hierbei scannt Simons florale Gesamtkompositionen bis ins kleinste Detail und konstruiert ein realistisches Bild in einer grossen Auflösung und Tiefenschärfe. Die Blumen scheinen auf einem dichten, tiefschwarzen Hintergrund zu schweben, wodurch eine Immaterialität und Zeitlosigkeit der Komposition entsteht.
Die Künstlerin nimmt die Betrachtenden in ihren Fotografien auf eine Zeitreise mit, indem sie den wirtschaftlichen und politischen Einfluss des Handels mit Blumen, wie Tulpen und Chrysanthemen, im Laufe der Geschichte aufzeigt. Mit ihren Bildkompositionen verweist die Künstlerin unter anderem auf die Vanitas-Malerei des 17. Jahrhunderts und verortet die Serie mit dem Titel Stockage in die Zeit der ersten geschichtlich belegten Spekulationsblase, während welcher sich die niederländischen Handelnden mit dem Vertrieb von Tulpenzwiebeln verschätzten. Darüber hinaus weist Simons den Pflanzen eine Rolle als Botschafter im Transfer durch verschiedene Kulturen zu. Luzia Simons hält den Höhepunkt der Schönheit fest, bevor die unvermeidliche Verwesung eintritt und ihnen einen unsterblichen Charakter verleiht. Dies ist nicht nur ein Hinweis auf die Schönheit der Flora, sondern auch auf deren Zerbrechlichkeit, die sich vielleicht auf die Endlichkeit unserer Welt übertragen lässt.