Medieninformationen
KWS-Kunstpreis 2013
Die in Basel lebende Künstlerin Gabriella Gerosa (*1964) erhält den in diesem Jahr zum ersten mal vergebenen und mit CHF 10’000.- dotierten Kunstpreis der Keller Wedekind Stiftung. Die in Zürich beheimatete Keller Wedekind Stiftung (KWS), vergibt alle zwei Jahre ihren Kunstpreis für die Förderung des gegenständlichen zeitgenössischen Kunstschaffens in der Schweiz an Kunstschaffende, die im Bereich der zeitgenössischen gegenständlichen Kunst Herausragendes erbracht und geleistet haben. Mit dem Kunstpreis verbunden ist eine Publikation, sowie eine Ausstellung in der Fabian & Claude Walter Galerie in Zürich und der Ankauf eines Kunstwerkes durch die KWS Stiftung.
Die KWS Stiftung würdigt mit der Vergabe ihres ersten Kunstpreises an Gabriella Gerosa das Werk einer Künstlerpersönlichkeit, die in den vergangenen Jahren herausragende, eigenständige und äusserst subtile Videoarbeiten geschaffen hat. Für den Katalogtext konnte Herr Thomas W. Gaehtgens, Direktor des Getty Research Instituts in Malibu, gewonnen werden, welcher das Schaffen der Künstlerin persönlich schätzt und seit Jahren verfolgt.
„Die Videowerke von Gabriella Gerosa sind zyklische Arbeiten. Mit sich wiederholenden Filmsequenzen intensiviert die Künstlerin unsere Wahrnehmung. Sie öffnet uns die Augen für Vorgänge, die erst durch ihre Vervielfachung, Verlangsamung oder subtile Verfremdung an Tiefe gewinnen. Es irritiert uns, winzige Veränderungen wahrzunehmen, wo wir den Stillstand vermuten. Bilder, die in klassischen Motiven angelegt sind, verändern sich plötzlich.
Gerosas grosse Gabe ist die scharfe Beobachtung der alltäglichen Welt. Sie nimmt Veränderungen selbst dort noch war, wo sie beinahe abwesend ist. Die Künstlerin bindet mit unterschiedlichen Mitteln den Prozess des Vergänglichen und die Freude am Wiederkehrenden in ihre Arbeiten ein.“
(Text aus Dr. Tilo Richter: Gabriella Gerosa “Video Paintings“, 2011)
„Gabriella Gerosa ist Jägerin, vielleicht auch Sammlerin, die mit sicherem Instinkt auf ihre Bilder lauert. Der Echtzeit und Schnelligkeit der Videotechnik setzt die Künstlerin eine penible Langsamkeit entgegen, die unbestechlich Zeitlichkeit auf den richtigen Moment reduziert. Es handelt sich um ein lustvolles Auf-der-Lauer-liegen. Die Arrangements, die zu den Bildern führen – Stillleben, Porträts, Genreszenen – reifen lange heran und entpuppen sich als eigentliche Bilderfallen.“
(Oliver Wick, Kunsthaus Zürich)
Der KWS-Kunstpreis wird anlässlich der Ausstellungseröffnung vom 7. November 2013 in der Fabian & Claude Walter Galerie in Zürich an die Künstlerin übergeben.